Klinische Perfusion
Herz-Lungen-Maschine
Kardiotechnik
Für eine Herztransplantation geeignete Patienten sind z.B. solche mit koronarer Herzkrankheit (KHK) im Endstadium, Kardiomyopathien und Herzunterstützungssystemen (VAD) nach Herzoperationen. Von den Patienten, die auf der Warteliste stehen, versterben bis zu 25%, da für sie kein geeignetes Organ rechtzeitig zur Verfügung steht. Die 1-Jahres-Überlebensrate nach Herztransplantation beträgt ca. 80%, wobei über 90% eine gute Herzfunktion erreichen und über 70% wieder ein normales Leben führen können.
Grundsätzlich werden zur Transplantation nur die Organe
Frischverstorbener verwendet und werden durch
Kühlung konserviert. Gute Resultate erzielt man,
wenn ein solches Herz nicht länger als 4-5 Stunden bis zur
Transplantation benötigt. Um diese Zeit zu
verlängern, werden teilweise sogenannte
Organ Care Systems
eingesetzt.
Die Herzfunktion und die Grössen- und
AB0-Blutgruppenübereinstimmung werden bei der Suche
nach einem potentiellen Empfänger berücksichtigt. Entscheidend
für eine erfolgreiche Transplantation ist
eine möglichst große Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen
Spender und Empfänger. Daher werden bei den Voruntersuchungen
Blutgruppe
und bestimmte Gewebemerkmale (HLA-Typisierung) festgestellt.
Auch die Größe und das Gewicht des
Spenders muss bei Herztransplantationen mit dem des Empfängers
übereinstimmen.
Diese Daten werden an das Eurotransplant-Zentrum in Leiden/Holland weitergegeben. Das europäische Zentrum für Organtransplantation erfaßt sämtliche potentielle Organempfänger und koordiniert die Verteilung der Spendeorgane.
In Deutschland und auch der Schweiz gibt es sehr strenge Gesetze (Transplantationsgesetze), die sicherstellen, dass nur im Falle eines zweifelsfreien Hirntodes Organe entnommen werden dürfen. Der Hirntod muss von einem Ärzteteam festgestellt werden, dass nicht zum Transplantationsteam gehört. In Deutschland ist zudem gesetzlich festgelegt, dass Spender und Empfänger anonym bleiben. Das heißt, der Empfänger wird den Namen des Spenders nicht erfahren. Ebenso erhalten die Verwandten eines Organspender keine Informationen über den Empfänger.
Als Vermittler zwischen Spender und Empfänger spielt
Eurotransplant
eine
zentrale Rolle in der Annahme und
Verteilung von Spenderorganen
für Transplantationen. Zum einen erhält Eurotransplant die Daten
aller
potentiellen Empfänger, wie z.B.
Blutgruppe, Gewebeeigenschaften (HLA-Gruppen), Erkrankungsursache,
Dringlichkeit und das Krankenhaus, in dem
der Patient behandelt wird.
Diese Daten werden nun in der zentralen Datenbank gespeichert, und
anschliessend wird der Patient auf die
Warteliste gesetzt. Ab diesem Punkt beginnt für den Empfänger die
Wartezeit.
Sobald ein Spender irgendwo
innerhalb der Eurotransplant-Region
gemeldet wird, bestimmt das regionale Gewebetypisierungslabor dessen
Blutgruppe und Gewebeeigenschaften.
Hieran schliesst sich die Weitergabe aller relevanten, auch
medizinischen Daten zum Spender an
Eurotransplant, die in einem speziellen
Computerprogramm verwaltet werden. Schnell kann jetzt mit den
vorhandenen Daten unter allen Möglichen der
bestgeeignete Empfänger für das gerade gemeldete Spenderorgan
ausgesucht
werden. Für ein gutes Ergebnis ist
es wichtig, dass das Spenderorgan
in allen Bereichen bestmöglich zum Empfänger passt. Folgende
Parameter
fliessen in das
Computerauswahlverfahren für ein Herz ein: Blutgruppe, Grösse und
Gewicht des Spenders, Dringlichkeit und
Platz auf der Warteliste.
Nach Abschluss des
Computerauswahlverfahrens kontaktiert Eurotransplant unverzüglich
die
Ärzte im Transplantationskrankenhaus
des betreffenden Empfängers, um sie mit den medizinischen
Informationen
zum Spender vertraut zu machen.
Diese Ärzte treffen dann vor
Ort allein die Entscheidung über die Annahme oder Verweigerung des
betreffenden Spenderorganes.
Wird das
Organ akzeptiert, nimmt der behandelnde Arzt umgehend Kontakt mit
dem
ausgewählten Empfänger auf.
Eurotransplant bereitet gemeinsam
mit dem regionalen Koordinator des Spenderkrankenhauses die Entnahme
des
Organes vor. Gleichzeitig wird der
Transport des Organs vom Spenderkrankenhaus zur betreffenden
Transplantationsklinik des Empfängers
organisiert. Sollte einmal innerhalb
der Eurotransplant-Region (Deutschland, Niederlande, Belgien,
Luxemburg,
Östereich und Slowenien) kein
geeigneter Empfänger vorhanden sein, setzt sich Eurotransplant mit
einer
seiner Schwesterorganisationen wie
z.B. UK Transplant oder Scandiatransplant
in Verbindung.
Seit den frühen siebziger Jahren besteht ebenfalls eine gute Zusammenarbeit mit Frankreich und anderen europäischen Ländern. Dabei darf der gesamte Ablauf von der Entnahme bis zur Transplantation des Spenderorgans nur wenige Stunden in Anspruch nehmen. Das bedingt eine reibungslose Organisation, die buchstäblich Leben rettet. Um dies zu gewährleisten, ist die Telefonzentrale von Eurotransplant rund um die Uhr mit speziell geschulten Mitarbeitern besetzt. Neben der Unterstützung durch alle beteiligten Ärzte, ist Eurotransplant dabei auch auf die Hilfe von Polizei, Ambulanzdiensten und Fluggesellschaften angewiesen.
Neue Immunsuppressionstherapien haben in den letzten Jahren das
Abstoßungsrisiko reduziert. Mit Cyclosporin A
behandelte Empfänger besitzen eine 1-Jahres-Überlebensrate von ca.
80%.
Erste Hinweise auf eine Abstoßung
können Fieber, Abgeschlagenheit,
Tachykardie und Hypotonie sein. Corticosteroide,
Antithymozytenglobulin
(ATG) und monoklonale Antikörper
(OKT3) werden bevorzugt in der Therapie der akuten Abstoßung
eingesetzt.
Eine häufige Nebenwirkung des
Cyclosporin A ist bei 25% aller
Herztransplantationen die Arteriosklerose im Transplantat,
hervorgerufen
durch vermehrtes Auftreten von
Hypertonie und durch seine direkte Toxizität im Blutgefäß. Etwa 70%
der
Todesfälle nach der Transplantation
sind auf Infektionen und Tumorneubildungen
zurückzuführen.
Bei der Zuordnung eines Spendeorgans wird per Computer ein Empfänger mit der größtmöglichen Übereinstimmung gesucht, wobei allerdings auch die Dringlichkeit berücksichtigt wird. Das Transplantationzentrum, das einen Transplantatsuchenden bei Eurotransplant anmeldet, gibt neben den Daten zur Blutgruppe und HLA-Typisierung auch eine Dringlichkeitsstufe an. Eingeteilt wird in " sehr dringlich " (HU - high Urgency), " dringlich " (SU - special Urgency), " transplantabel" (T) und " zur Zeit nicht transplantabel " (NT). Als sehr dringlich werden zum Beispiel Re-Transplantationen behandelt, beispielsweise wenn ein transplantiertes Herz sofort wieder abgestoßen wird oder nicht funktioniert. Die durchschnittliche Wartezeit beträgt momentan für ein Herz ca. 6 - 14 Monate.
Das Entnahmeteam besteht in der Regel aus einem Herzchirurgen und einem Kardiotechniker bzw. Perfusionisten. Die Kardiotechnik übernimmt folgende Aufgaben:
Parallel zur Organentnahme werden in der Empfängerklinik von einem zweiten Kardiotechniker alle erforderlichen Vorarbeiten geleistet, um die extrakorporale Zirkulation beim Empfänger während der Herzimplantation durchführen zu können.
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ist die bundesweite Koordinierungsstelle für Organspende. Sie unterstützt die Krankenhäuser und Transplantationszentren im Organspendeprozess und stimmt die Zusammenarbeit von der Organspende-Meldung, über die Organentnahme bis zur Organübertragung ab.
Entscheide Dich. Damit es nicht andere für Dich tun müssen! Hier
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Versorgung. Hier gibt es die
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Informationen zum Thema
Organspende
der BZgA.
Organspende Schweiz: Organspende-Karte und Broschüre . Informationen zum Thema Organspende in der Schweiz.
Transmedics ist Hersteller des Organ Care Systems
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